Eine grundsätzliche Gegnerschaft endlich spricht dem Gold die Tauglichkeit ab für die Vorzugsstellung von ehedem. Ganz einseitig schiebt sie ihm die Schuld zu an den Preissprüngen der Kriegs- und Inflationszeiten und bestreitet, dass es weiter als Währungsmetall dienen könne. Gewiss fehlt dem Gold völlige Wertbeständigkeit; nicht erst heute, sondern nach alter Erfahrung. Wo aber findet sich das für die Geldfunktion besser geeignete, wertbeständigere Tauschgut? Und ist nicht die Unbeständigkeit des Goldes eine Kleinigkeit im Vergleich mit der Unsicherheit, die allem goldlosen Verkehr eignet?
Für die Schweiz kann sich die künftige Währungsgestaltung unmöglich darin erschöpfen, dem Beispiel anderer Staaten zu folgen, die wegen Ueberschuldung und zu grosser Notenausgabe sich mit goldsparender, „billiger“ Währung begnügen müssen. Nur die erfahrungsmässig vollkommenste Währungseinrichtung kann genügen, und das ist die wirkliche, „reine“ Goldwährung mit ungehinderter Bewegung des Goldes im Inland und über die Grenzen, mit freiem Prägungsrecht und mit jederzeitiger sicherer Einlösung der Noten in Gold. „Der solide Sinn unseres Volkes selbst verlangt klingendes, den Wert in sich verbürgendes Geld. Der Goldumlauf ist der entscheidende, jedermann in die Augen fallende Gegensatz zur Papierwährung und Zettelwirtschaft. Er sichert der Währung das Maximum von Vertrauen im Inland wie im Ausland.“ Uns ist die Forderung der Goldumlaufswährung zugleich eine Forderung währungspolitischer Logik und entschiedenen wirtschaftlichen Selbstständigkeitswillens.