Frischgeld-Zellenkur verliert an Wirkung
Es ist den Eliten in ihren verzweifelten Versuchen gelungen, das globale Finanzsystem vorerst immer wieder zu retten, wirklich systemgefährdende Bankruns zu vermeiden oder durch eine Frischgeld-Zellenkur zu kurieren. Doch müssen die zugeführten Dosen der Gelddroge immer grösser werden, um immer kleinere Effekte in der Realwirtschaft zu erzielen. Die billionenschweren Liquiditätsspritzen bleiben bei den Banken hängen, kommen in der Wirtschaft gar nicht mehr an, und werden dort wegen der Sparprogramme und der Dauerrezession auch gar nicht benötigt. Man steigerte bisher die Unternehmensgewinne durch scharfe Kostensenkungen und hohe Entlassungsraten. Die Entlassenen fallen dann den Sozialsystemen zur Last und fallen als Konsumenten weitgehend aus.
Diese Rezepturen aber tragen alle ein Verfallsdatum. Ist der Skelettzustand erreicht, können Kosten nicht weiter gesenkt und Mitarbeiter nicht weiter entlassen werden. Die Arbeitslosen sitzen am Ende zumeist in Zeltstädten, leben von staatlichen Essensmarken (immerhin 48 Millionen Menschen in den USA) oder kümmern mit einer Kleinstrente vor sich hin. Kaufkraft Ade!
Ob dann die Aktienkurse, die Immobilienpreise und die Steuereinnahmen wunschgemäss noch steigen, die Bondmärkte florieren und die Inflationsrate ganz unten verharrt, bleibt zumindest zweifelhaft. Weit weniger Zweifel bestehen da an einer florierenden Performance der Edelmetalle.
Prof. Dr. Hans J. Bocker
Teil 1 ist am Freitag, 31. Mai 2013 erschienen
Teil 3 ist am Dienstag, 04. Juni 2013 erschienen